Der Kostenträger für Meldungen zu prognostisch ungünstigen nicht-melanotischen Hautkrebsarten und ihren Frühstadien hat sich zu Fällen mit Erstdiagnosedatum ab dem 01.01.2023 verändert (§65c (4) SGBV). Künftig werden die Krankenkassen die Vergütungen dieser Meldungen ab 2023 übernehmen. Die Vergütungsfähigkeit beginnt, wenn die Abrechenbarkeit beim KRBW von den Krankenkassen in Baden-Württemberg genehmigt ist.

Zudem soll in Baden-Württemberg die Meldeverpflichtung (und damit auch -vergütung) für Basaliome und In-situ-Neubildungen der nicht-melanotischen Hauttumoren (ICD-10: D04) abgeschafft werden. Diese Änderung tritt allerdings erst mit Anpassung der KrebsRVO in Kraft. Bis dahin besteht eine unveränderte Meldeverpflichtung. Eine Information unsererseits erfolgt, sobald abzusehen ist, wann die neue Rechtsverordnung offiziell in Kraft treten wird. Die Meldeverpflichtung für alle anderen prognostisch günstigeren nicht-melanotischen Hautkrebsarten wird hingegen beibehalten.

Beschlüsse aus dem Doku-Netzwerk der §65c-Plattform werden nun regelmäßig in alphabetischer Reihenfolge der Titel auf der Homepage der Plattform-Website unter der Rubrik „Manual plus“ (https://plattform65c.de/manual-plus/) veröffentlicht.
Diese Beschlüsse sind als Ergänzung zum Manual der Krebsregistrierung zu sehen. Sie sind notwendig, um ergänzende Erläuterungen oder noch nicht geklärte Sachverhalte für ein einheitliches Vorgehen zu beschreiben. Auch können neue Erkenntnisse oder neue medizinische Sachverhalte zu neuen Dokumentationsregeln führen. Das Wissen um diese Regeln ist sowohl für die einheitliche Dokumentation innerhalb der Krebsregister als auch für alle Melderinnen und Melder wichtig, um aussagekräftige Meldungen an das Krebsregister senden zu können.

Die Rubrik „Epidemiologie“ in der Zeitschrift „Die Onkologie“ bietet regelmäßig aktuelle Übersichten zu ausgewählten Bereichen der Onkologie.
In der Ausgabe im März 2023 finden Sie einen Beitrag zum Thema „Epidemiologie metastasierter Tumoren in Deutschland, 2015–2019: Inzidenz und 5‑Jahres-Überleben“.
Lesen Sie den Beitrag als Online-First Publikation nach einmaliger Registrierung kostenfrei HIER:

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Herr Prof. Dr. med. Volker Arndt, Leiter des Epidemiologischen Krebsregisters, hat zum 1. April turnusgemäß die Sprecherschaft des Krebsregisters Baden-Württemberg für zwei Jahre übernommen.

Die Frage, ob die COVID-19 Pandemie und die damit verbundenen Zeiten des Lockdowns zu einem Rückgang von neu diagnostizierten Krebsneuerkrankungen geführt haben, wird kontrovers diskutiert. Viele der initialen Auswertungen basieren nur auf dem Meldevolumen anstelle des Diagnosedatums und ignorieren so potenzielle Meldeverzögerungen, die zu einer falsch niedrigen Inzidenz führen. Eine erste Analyse der Einflüsse der COVID-19 Pandemie auf die Krebsinzidenz in Baden-Württemberg wurde Ende 2022 vom Krebsregister veröffentlicht. Hier zeigte sich eine geringere Krebsinzidenz vor allem im ersten Lockdown (Mitte März bis Mitte Juni 2020). Bis zum Jahresende 2020 blieben die Inzidenzraten unter den Raten der Vergleichsjahre 2018 und 2019. Mittlerweile liegen dem Krebsregister genügend Daten vor, um die Auswirkungen auf die Krebsinzidenz für das Jahr 2021 auszuwerten. In der aktuellen Auswertung wird ersichtlich, dass sich die Pandemie noch deutlicher auf die Krebsinzidenz in 2021 ausgewirkt hat.

Lesen Sie weitere detaillierte Ergebnisse zu dieser Auswertung HIER.

Betroffene wie auch Angehörige der Gesundheitsberufe sind eingeladen, ihre Erfahrungen und Einschätzungen bei einem europäischen Projekt zur Bewertung der Lebensqualität bei Krebs einzubringen. Das Deutsche Krebsforschungszentrum ist als deutscher Partner an dem Projekt mit dem Namen „EUonQOL“ beteiligt, bei dem basierend auf bestehenden Instrumenten – wie dem EORTC QLQ-C30 – ein aktualisiertes und europaweit einheitliches Instrument entwickelt werden soll. Bei der Entwicklung des Instrumentariums sollen die unterschiedlichen Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten während kurativer Therapie, nach Abschluss der Behandlung und in palliativer Behandlung berücksichtigt werden. Zusätzlich sollen auch die Erfahrungen der Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsberufe (u.a. Ärztinnen, Ärzte, Pflegepersonal, Psycho-Onkologinnen und -Onkologen, Sozialdienst,…), die in ihrem Alltag mit Krebsbetroffenen konfrontiert sind, einfließen. Interessierte Fachkräfte sind eingeladen, sich an einer online Delphi-Befragung (2-3 Runden a 20-30 Minuten) zu beteiligen. Die erste Runde findet ab jetzt bis zum 02. Juni 2023 statt.

Weitere Informationen und den Teilnahmelink zur Studie finden Sie HIER

Herr Prof. Dr. med. Volker Arndt, Leiter des Epidemiologischen Krebsregisters, übernimmt turnusgemäß die Sprecherschaft des Krebsregisters Baden-Württemberg zum 1. April 2023 für zwei Jahre.

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